Papiersammler - raus aus dem Zettelchaos!

Wenn man Papiersammler bei Google eingibt, findet man dutzende Aufbewahrungsmöglichkeiten für alle möglichen Papiere. Super! Damit kann ich die Zettelwirtschaft gut verstauen, aber wie bekomme ich Ordnung in die Papiersammlung rein? Lass uns gemeinsam den Papiergipfel erklimmen und freie Sicht auf alle Infos & Termine schaffen!

Wie entsteht überhaupt ein Papierchaos?

Ich war schon immer eine Sammlerin. In meiner Jugend sammelte ich Parfumfläschchen, Feuerzeuge oder leere Zigarettenpackungen. Mit letzteren hatte ich sogar mal eine ganze Wand tapeziert.

 

Im Laufe der Jahre hat sich mein Sammelverhalten natürlich verändert. Einerseits, weil ich beim ersten Umzug in eine andere Wohnung bemerkt habe, wieviel unnützes Zeug ich eigentlich besitze und andererseits weil ich Olivias Kurs besucht habe und dadurch vieles grundlegend zum Positiven verändert habe.

 

Die Leidenschaft am Sammeln ist geblieben und ich habe sie auch an meine Tochter weitergegeben. Ein großer Unterschied zu früher ist jedoch, dass jetzt alles seinen Platz hat und geordnet ist.

 

Um eine "Papiersammlung" zu produzieren, musst du aber ohnehin kein Experte sein. Das alles sammelt sich ganz beiläufig zusammen. Bei Punkt 2 kannst du nachlesen ob du nicht auch vieles von den Beispielen irgendwo rumliegen hast.

1. | Mach dich bereit für den Gipfelsturm

Wie bei so vielen Dingen im Leben ist auch beim Bewältigen deiner Zettelwirtschaft der Anfang meist das Schwierigste.

 

Du brauchst die nötige Motivation und auch genug Zeit dazu. Deshalb gelingt oder missglückt deine Mission schon an dem Punkt der Planung. Fixiere einen festen Tag mit einem größeren Zeitfenster. Wenn ich mir bewusst Zeit für etwas einplane, erledige ich es auch eher.

 

Wenn du früher mit deiner "Zettel-Expedition" fertig bist - umso besser. Dann hast du gleich Zeit für deinen "zu erledigen-Stapel".


2. | Zusammentragen, alles einsammeln

Ich habe für meinen Zettelkram eine leere Paketschachtel hergenommen. Seit meiner letzten Papieraufräumaktion ist allerdings schon ein Weile vergangen, weshalb diese schon knapp übergeht. Wenn du noch nicht alles an einem Ort hast, bringe erstmal alles zusammen. 

Mein Stapel ist ein Sammelsurium aus:

  • Rezepten
  • AGB´s und Unterlagen von Versicherungen
  • Verträgen
  • Rechnungen
  • Anschreiben
  • ausgedruckten E-Mails
  • Bedienungsanleitungen und Garantiescheinen
  • diversen Notizzettel mit Infos & Öffnungszeiten
  • Adressen

 

  • Tipps & Ideen
  • Zitaten
  • Bastelvorschlägen
  • Kontoauszügen (ja, es gibt auch Personen ohne E-Banking)
  • Kassenbons
  • Gutscheinen
  • Seiten aus Zeitschriften
  • Mitschriften von Vorträgen oder Telefonaten

 

Darin habe ich auch die Zugangsdaten für die Fotos der Erstkommunion meiner Tochter Zoe wiedergefunden. Mit 4 % Rabattgutschein bei Einlösung innerhalb von 14 Tagen - gültig bis 12.10.2021! Ich weiß noch, dass ich mich gleich danach dazugesetzt hatte um welche zu bestellen. Es waren hunderte zur Auswahl. Nicht nur die Einzelbilder von Zoe und unserer Familie sondern auch Gruppenfotos, Einzug in die Kirche, Fotos in der Kirche.

 

Nachdem ich mühsam die Bilder ausgewählt hatte, die ich bestellen wollte, kam ich wohl bei einer "falschen" Taste an und musste von vorne beginnen. Das ganze passierte mir allerdings 3 Mal. Dann gab ich auf und der Zettel wanderte in meine Box.

3. | Teile den Megaberg in kleinere Etappen

Ganz nach KonMari™ kannst du im Anschluss daran alles splitten. Die besten Ideen oder Rezepte nützen leider nichts, wenn du sie nicht findest, wenn du sie suchst. Termine auf einem Notizzettel inmitten von anderem Papierkram wirst du sehr wahrscheinlich verpassen. Mache dir ein paar kleinere Hügel zum Beispiel mit den Kategorien:

  • Dokumente, Briefe, zum Einordnen
  • Notizen und Termine
  • Back- und Kochrezepte
  • Sentimentales
  • kann in den Müll

4. | durchforste deine Zettelberge

Anschließend kommst du nicht umhin die Stapel einzeln durchzugehen. Ausgenommen der letzten Kategorie. Denn abgelaufene oder mittlerweile unrelevante Informationen kannst du getrost aussortieren.

 

Bei meinem Dokumenten und Briefen kann auch schon mehr als die Hälfte direkt weg. Die Benachrichtigungen über eine Indexanpassung meiner Versicherung oder die Telefonrechnung von vor einem halben Jahr brauche ich nun wirklich nicht mehr. Genauso schnell konnte ich mich von meinen alten Kontoauszügen trennen.

 

Wichtige Unterlagen, Bedienungsanleitungen (die du ab und an noch brauchen kannst), Rechnungen und Garantiescheine kommen geordnet in eine Mappe. Die noch nicht abgelaufenen Gutscheine habe ich mir in meine Geldtasche gepackt. Wenn ich das nächste Mal einen einlösen möchte habe ich ihn zumindest dabei.

 

Damit sich in Zukunft auch nicht mehr so viel ansammelt habe ich beim Kundenportal meiner Versicherung mit nur wenigen Klicks "E-Mail-Benachrichtigungen" eingestellt. Meine aktuellen und vergangenen Telefonrechnungen kann ich jetzt über eine App am Handy einsehen.

 

Somit habe ich eine Zeitersparnis wenn ich etwas spezielles suche und nebenbei tue ich damit auch was Gutes für die Umwelt. E-Banking ist allerdings nach wie vor nicht attraktiv für mich weshalb meine Kontoauszüge bis zum nächsten Ausmisten wieder in der Kiste landen werden.

 

Notizen und Termine: Oliva hat mit dem Google-Kalender eine super Ordnung in ihre Zettelwirtschaft reingebracht. Wie sie das gemacht hat, kannst du in ihrem Blog nachlesen. Ich bin auch in dieser Hinsicht "oldschool" und verwende (zusätzlich zum Google-Kalender) auch noch einen Kalender aus Papier dafür.

 

Allerdings muss ich zugeben, dass mir die online-Variante immer besser gefällt. Vielleicht wird 2023 mein erstes papierfreies Jahr? Die Vorteile liegen auf der Hand. Wenn ich alle Termine und Notizen online gespeichert habe, habe ich auch unterwegs ständig den Überblick und kann Dinge ergänzen bzw. ausmachen.

 

Visitenkarten und Adressen: Sind die Kontaktdaten noch korrekt? Wann hast du zum letzten Mal mit der Person telefoniert? Brauchst du sie noch? Wie möchtest du es in Zukunft handhaben? Um deine wichtigen Nummern und Kontakte schnell griffbereit zu haben, sollten sie alle an einem Ort sein. Das klappt mit einer kleinen Box wo du die Karten zum Beispiel alphabetisch ordnest. Besseren Überblick hast du aber natürlich wenn du die Nummern in dein Handy überträgst. Wenn du das erledigt hast, könntest du auch gleich deine virtuellen Kontakte aussortieren.

 

Back- und Kochrezepte: Schnell sind sie für lecker und gesund befunden und werden gesammelt. Aber habe ich tatsächlich vor das Gericht nachzukochen? Gibt es außer mir noch jemanden in meinem Haushalt, der das Essen mag? Finde ich das Rezept auch online oder steht es vielleicht in einem meiner Kochbücher?

 

Für meine "all-time-favourites" habe ich mir ein kleines Rezeptbüchlein angelegt. Der Rest wanderte in den Müll. Bisher hab ich noch keines vermisst. Du hast natürlich auch die Möglichkeit eine Rezepte-App zu nutzen oder bevorzugst du eher ein Karteisystem oder Ordner? 

 

Sentimentales: Diese Kategorie beinhaltet zum Beispiel persönliche Briefe, Zeichnungen, Fotos, Glückwunsch-, Ansichts- oder Eintrittskarten. Wie du damit umgehen kannst, findest du in meinem Blog Sentimentales aussortieren.

 

Am Ende geht es darum, bestenfalls keinen oder wenigstens nur mehr einen kleinen - zu erledigen - Stapel zu haben.

 

Meinen "zu erledigen-Brocken" bin ich inzwischen auch durch. Nach knapp einem Jahr hatte ich nur etwas Bedenken ob der Fotograf die Bilder der Erstkommunion noch gespeichert hat. Überraschenderweise war die Bestellung dann sogar einfacher, da nicht mehr so eine Masse an Bildern zur Auswahl stand. Die für mich wichtigsten Fotos (Portraits, Gruppenbilder) habe ich auch bekommen.

Fazit: Meine Zettelkiste gibt es immer noch, allerdings wird sie nicht mehr so schnell voll. Und falls doch plane ich mir einfach kürzere Abstände für die Erledigung ein. Dann ist eine Besteigung meines Zettelgebirges auch keine große Sache mehr.

Die Autorin: 

Nina Rainer hat es mit Olivia´s Onlinekurs geschafft, ihr Leben und Zuhause so zu gestalten wie sie es sich wünscht. Nun gibt sie ihre learnings und Know-How in ausführlichen Blogartikeln weiter. Nina ist als Gastautorin für Ordnungsprofi ein echter Zugewinn. Sie lebt mit ihrer Tochter Zoe und Hündin Sally in Bruck an der Mur. Sie ist lebenslustig, liebt es mit der Familie und Freunden Spaß zu haben und ist auch für spontane Aktionen zu haben.

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