Leeres Zuhause - was passiert mit dem Kinderzimmer?

Wenn dein Kind flügge wird und das gemeinsame zuhause verlässt, kann das Trauer und Verlustängste auslösen. Egal ob du alleinerziehend bist oder einen Partner an deiner Seite hast - es ist eine große Umstellung der Lebensumstände und kann schlimmstenfalls sogar Depressionen auslösen. Dazu kommen neben dem emotionalen auch noch die Entscheidungen was mit dem Hab und Gut deines Sprösslings passieren soll!

 

Was du im Vorfeld schon tun kannst damit der Abschied nicht so schwer fällt, wie du den Auszug positiv gestalten kannst und was du machen kannst wenn der Auszug schon lange zurück liegt, erfährst du hier.

Was tun gegen das Empty Nest Syndrom?

Was kann ich im Vorfeld schon tun, damit der Abschied nicht so schwer fällt?

  • Bereite dich darauf vor! Loslassen bedeutet Akzeptanz - du solltest deine Gefühle aber keinesfalls unterdrücken. Sprich mit deinem Kind darüber wie es dir mit der Situation geht. Wenn du offen sprichst, kann etwas wunderbar Neues entstehen.
  • Beginne lange vor dem Auszug damit, dir Freiräume zu schaffen. Erinnere dich zurück, als dein Kind in den Kindergarten gekommen ist. Das war die erste große Veränderung. Plötzlich war den ganzen Vormittag kein Kind zu Hause. Du konntest deinen Tagesablauf ganz neu gestalten. Mit dem Auszug deines Kindes, kommt nun noch mehr Unabhängigkeit dazu.
  • Gehe mit deinem Kind seinen kompletten Besitz durch. Das können Schulbücher, Sportgeräte, Bilder, Spielzeuge und Elektrogeräte sein. Was soll mit ins neue Leben und in die neue Wohnung? Was passiert mit dem Rest? Nur allzu gerne lassen ausziehende Kids ihren "Krempel" einfach im Elternhaus. Auf lange Sicht tut sich allerdings niemand etwas gutes. Diese Entscheidungen müssen früher oder später getroffen werden.
  • Du kannst deinem Kind wichtige Dinge mitgeben wie den Umgang mit Versicherungen oder wie man Dinge repariert, eine Glühbirne wechselt etc. Erkläre ihm, wie das Leben läuft und das Besitz auch Pflege braucht.
  • Du kannst auch schon im Vorfeld proben. Wenn dein Kind schon ein Auslandssemester hatte oder die Kids während des Studiums nur an den Wochenenden nach Hause kommen, ist das schon eine gute Übung. Es ist natürlich auch möglich sporadisch deinen Nachkommen gut behütet für eine Nacht bei Freunden/Verwandten unterzubringen. Je öfter die räumliche Trennung geprobt wurde, desto leichter fällt schließlich der endgültige Auszug.

Warum es für dich wichtig ist, dass dein Kind mit Sack und Pack auszieht, erzählt Olivia in diesem Video:

Wie kann ich den Auszug meiner Kinder positiv gestalten?

1. | Sorge für Ablenkung

Egal ob alleinstehend oder mit Partner. Es fallen viele Aufgaben und Verpflichtungen weg. Was wolltest du schon immer mal machen? Gibt es Dinge, die du wegen deines Kindes aufgegeben oder vernachlässigt hast? Jetzt hast du die Zeit dafür. Plane einen Urlaub, engagiere dich ehrenamtlich, geh spontan ins Kino, mach eine Radtour, unternimm eine Wanderung, hol die Yogamatte wieder hervor oder such dir ein neues Hobby.

2. | Schaffe eigene neue Rituale

Integriere die neu oder wiederentdeckten Freizeitbeschäftigungen in deinen Alltag. Du weißt, dass dein Kind nun nicht mehr täglich zum Abendessen kommen wird. Warum nutzt du nicht die Chance um auswärts essen zu gehen und eine kulinarische Entdeckungsreise zu machen? Oder triff dich wieder mal mit deiner Freundin um zu quatschen. Wenn ich etwas Zeit für mich alleine brauche, gehe ich zum Beispiel gerne schwimmen inkl. Wassergymnastik.

3. | Schaffe neue Rituale mit deinem Kind

Nutze die Distanz für eine neue Nähe - wie das Telefonieren an bestimmten Tagen oder Uhrzeiten oder lade zum Sonntagsessen ein. So bleibt dir das Gefühl, Teil des Lebens deines Kindes zu sein, bestehen. Unterstütze dein Kind ohne es zu belehren oder dich aufzudrängen. Dein Kind ist nun ein erwachsener, selbständiger Mensch, aber es wird immer Momente geben, wo deine Hilfe gebraucht wird oder dein Kind einen Rückzugsort sucht und findet.

4. | Nutze den freien Raum

Das sollte natürlich nur in Absprache mit dem ausziehenden Kind passieren. Wandel doch das Kinderzimmer in ein Atelier, ein Nähzimmer, eine Bibliothek oder einen Fitnessraum um. Du hast jetzt die Zeit und den Platz um dich vollkommen zu entfalten.

 

In einer Ecke ist sicher immer noch Platz für eine Schlafcouch und einen Schrank. So kann auch dein Kind weiterhin problemlos bei dir übernachten. Wenn du dich mit dem Gedanken gar nicht anfreunden kannst, etwas ganz neues aus dem Raum zu machen, dann kannst du auch ein Gästezimmer gestalten und wieder Verwandte oder Freude einladen.

5. | Entdecke dich

Du kannst deine Beziehung zu deinem Partner oder generell soziale Kontakte wieder aufleben lassen. Tausche dich über langersehnte Wünsche aus. Oft muss die Kommunikation wieder geübt werden. Früher stand dein Kind im Mittelpunkt und hat immer für Gesprächsstoff gesorgt. Jetzt soll der Fokus ganz bei dir liegen.

 

Es kann auch helfen, mit anderen betroffenen Müttern und Väter zu sprechen. Um besser mit der Situation umzugehen, gibt es zahlreiche Selbsthilfegruppen zum Thema Empty Nest Syndrom. 

 

(Wenn du die Sicht einer Psychologin schätzt und wissen willst, was sie zu sagen hat: Lies diesen Blogartikel.) 

Was tun mit den Altlasten der Kids?

Welche Andenken, Bastelsachen, Spielsachen, Schulsachen von erwachsenen Kindern soll man aufheben, was wegschmeißen oder verschenken?

 

Wenn der Auszug Jahre zurückliegt und das Zimmer immer noch wie bei der Verabschiedung aussieht, solltest du Klartext mit deinem Kind reden. Alles was bei dir gelagert ist, sind die materiellen und sentimentalen Güter deines Kindes.

 

Wenn du dabei alleine überfordert bist, kann ich dir Olivias Kurs empfehlen. Mit ihr kannst du lernen, dich von Dingen zu trennen die keine Freude mehr bereiten.


Fazit: Der Auszug des Kindes kann sich wie das Ende einer Welt anfühlen, aber vergiss nicht: es ist auch ein komplett neuer Anfang. Mach dir klar, dass du dein Kind nicht verlierst, sondern Zeit und Freiraum dabei gewinnst und neue Erfahrungen auf dich zukommen werden. Schlüpfe auch mal wieder kurz in die Schuhe deines Kindes und erinnere dich an deinen Auszug bei deinen Eltern. Wie war das Gefühl der plötzlichen Unabhängigkeit? Gib deinem Kind die Chance seine eigenen Fehler zu machen und sei dennoch der "sichere Hafen" wenn es Hilfe und Unterstützung braucht.

Die Autorin: 

Nina Rainer hat es mit Olivia´s Onlinekurs geschafft, ihr Leben und Zuhause so zu gestalten wie sie es sich wünscht. Nun gibt sie ihre learnings und Know-How in ausführlichen Blogartikeln weiter. Nina ist als Gastautorin für Ordnungsprofi ein echter Zugewinn. Sie lebt mit ihrer Tochter Zoe und Hündin Sally in Bruck an der Mur. Sie ist lebenslustig, liebt es mit der Familie und Freunden Spaß zu haben und ist auch für spontane Aktionen zu haben.

Hier geht´s zum nächsten Blogartikel!


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